Das Problem der Lootboxen in Europa – ist es Glücksspiel oder nicht?
Etwas zu gewinnen löst wohl in jedem Menschen ein Glücksgefühl aus, egal ob es sich dabei um ein Rubbellos, Lottogewinn oder eine Wette handelt. Wer zum Beispiel bei die Triple Chance gewinnt, fühlt sich super und auch wer in einem Computerspiel gegen einen guten Freund gewinnt. Egal um was es geht, gewinnen fühlt sich toll an. Über die letzten Jahre hinweg haben sich die neusten Videospiele stark weiterentwickelt und immer neue Ideen und Konzepte ausgedacht und in die Spiele eingebaut. Ein Element davon ist zum Beispiel die Lootbox. Was genau eine Lootbox ist und was sie mit Glücksspiel und Gewinnen zu tun haben, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Was sind Lootboxen?
Das Wort Lootbox kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie eine Kiste voller Beute bzw. Raubgut. Eine Lootbox ist also ein
Behälter, der während einem Spiel auftauchen kann. Den Inhalt der Box wird zufällig bestimmt und kann nicht selbst ausgewählt werden. Es können also Waffen oder andere Ausrüstungen sein oder aber auch neue Fähigkeiten für die Spielfigur oder andere Belohnungen. Doch wie erhält ein Spieler eine solche Lootbox? Eine Lootbox erhält man entweder kostenlos durch sogenannte Level-Ups, die jedoch mit höherem Levelstand immer seltener kommen, oder aber gegen Bezahlung entweder mit normalem Geld oder mit der Währung im Spiel selbst. Wenn ein Spieler eine Lootbox kauft, weiß er aber nicht was genau er bekommen wird. Es ist also eine Art Glücksspiel bzw. Lotterie. Somit ist es also ein virtuelles Rubbellos und man muss hoffen, dass man das erhält, was man möchte.
Die Einstiegsdroge
Einige Wissenschaftler behaupten, dass Lootboxen als eine Art Einstiegsdroge für das Glückspiel agieren kann und so dazu führt, dass junge Menschen, die gerne und oft Videospielen, später größere Probleme mit Glücksspielen haben werden. Eine australische Studie hat bewiesen, dass die Spieler, die auch im Spiel relativ viel Geld für Lootboxen ausgegeben haben, auch für andere Formen des Glücksspiels wie Poker oder Roulette, anfällig waren. Nicht nur Lootboxen in Videospielen, sondern auch Lose, Gewinnchancen und andere kleine Dinge, verlocken in Minispielen auf Facebook und Co.
Untersuchungen laufen
Da dies eine starke Beschuldigung ist und zu großen Problemen bei den jungen Menschen, die gerne Videospiele spielen, führen könnte, laufen derzeit große Untersuchungen im Hinblick auf die Lootboxen. 16 Glücksspiel Behörden haben sich zusammengetan, um diesen Fall zu untersuchen. Die Grenzen zwischen Videospielen und Glücksspielen muss deutlicher gezogen werden und die Behörden erhoffen sich durch den Dialog mit den Videospielproduzenten eine einvernehmliche und gute Lösung zu finden. Denn ein vollständiges Verbot von Lootboxen ist kaum durchführbar und ist auch nicht im Interesse der Behörden. Zusammen kann man eine gute Lösung finden um den Glücksspiel Charakter der Lootboxen zu reduzieren und einen Einsatz von Geld im Austausch für eine Gewinnchance zu reduzieren.